Stadt- und Landkreise

Landkreis Rems-Murr-Kreis (WN)

Im Herbst 2008 begann der Rems-Murr-Kreis mit der Erfassung der Kleindenkmale, der Abschluss der Erfassungsarbeiten war im Frühjahr 2011.

Rund 180 ehrenamtliche Kleindenkmalforscherinnen und –forscher haben knapp 5.000 Kleindenkmale dokumentiert. Im Herbst 2011 wurden die Originale und die digitalisierten Unterlagen an den Landkreis übergeben. Im Kreisarchiv in Waiblingen sind die Daten für Interessierte zugänglich. 

Link für das Geoportal des Rems-Murr-Kreises: https://www.geoportal-rems-murr-kreis.de/startseite

 

 

Im Jahr 2013 ist eine Publikation mit einer Auswahl an Kleindenkmalen im Rems-Murr-Kreis erschienen:

  • Manfred Steinmetz / Renate Winkelbach / Reinhard Wolf / Rems-Murr-Kreis (Hrsg.)
  • Kulturhistorische Vielfalt. Kleindenkmale im Rems-Murr-Kreis
  • ISBN: 978-3-00-043159-3
  • (2013), 216 S. zahlr. Abb.

 

Renate Winkelbach

Ernst-Heinkel-Straße 3
73630 Remshalden

✆ +49(7151) 27 98 89
sonatea(at)arcor.de

Valeska Martin

Landratsamt
Rems-Murr-Kreis Kreisarchiv

Karlsplatz 4
73614 Schorndorf

Postanschrift:

Postfach 1413

71328 Waiblingen

✆ +49(7151) 501-1461
V.Martin(at)rems-murr-kreis.de

 

 

Kleine Auswahl von Kleindenkmalen im Rems-Murr-Kreis

Entfernungssteine

Kilometersteine sind an alten Verkehrswegen zu finden. Sie machen Angaben über die Entfernung zu den nächsten Orten und fungieren so gleichzeitig als Wegweiser. Bevor sich die Längenmessung im metrischen System durchsetzte, wurden Entfernungen in Größen angegeben, die als Bezugspunkt den menschlichen Körper haben. Die „Naturmaße“ wie Fuß, Schuh, Elle oder die Spanne der Hand oder des Fußes waren trotz etlicher Festsetzungen nicht sehr genau. Große Entfernungen wurden in Schritten und Meilen (1.000 Schritte) angegeben. Eine andere Methodik der Entfernungsbestimmung geben Stundensteine wieder. Auf ihnen werden Entfernungen in Reisestunden angegeben: Eine Stunde zu Fuß entsprach dabei ca. 4,6 km.

Gütersteine

Bei den so genannten Gütersteinen handelt es sich um unselbstständige Kleindenkmale, die meist im Verbund von Mauern oder Bögen zu finden sind. Gütersteine in Weinbergmauern geben an, wer der Besitzer des jeweiligen Weinbergs ist. Die Inschriften wurden entweder von den Besitzern selbst umgesetzt oder von dafür beauftragten Steinmetzen. Der hier abgebildete Güterstein ist durch Inschrift in das Jahr 1796 datiert und trägt die Initialen MGW.

Truppenteiltafeln

Erst zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde es Pflicht, an Straßen und Wegen, die in eine Ortschaft führten, Ortsschilder aufzustellen. Im ausgehenden 19. Jahrhundert mussten unter preußischem Einfluss Schilder aufgestellt werden, die die alten Ortstafeln ersetzten und die militärische Zugehörigkeit mit der Truppenteilzugehörigkeit aufführten. Die obere Hälfte der Truppenteiltafel nehmen zivile Verwaltungsangaben ein (Oberamt, Ort), die untere Hälfte militärische Angaben (Bataillon, Kompanie, Regiment). Die Tafeln waren aus Gusseisen und wurden in den Gießereien im Land, wie z.B. den Königlichen Hüttenwerke in Wasseralfingen, hergestellt. 1878 waren alle Orte mit den „neuen“ Truppenteiltafeln ausgestattet, die 40 Jahre später, nach dem Ersten Weltkrieg, ausgedient hatten.

Ofensteine und Ofenfüße

Am Heizungssystem eines Hauses konnte der Wohlstand seiner Besitzer abgelesen werden. Öfen und Kamine waren prächtig ausgearbeitet, mit Initialen und Jahreszahlen versehen, zuweilen auch mit Handwerker- oder Zunftzeichen und standen in der guten Stube. Rauch und Ruß schwärzten nicht mehr das Zimmer, das Feuer war in den Öfen gebannt. Als die Öfen nicht mehr in dieser Form gebraucht wurden, verschwanden sie aus den Stuben - jedoch nicht aus dem Gedächtnis: Häufig wurden die aufwendig gearbeiteten Ofensteine oder Ofenfüße in einer Mauer am Haus vermauert und zeugen nun an anderer Stelle als Ornament vom einstigen Wohlstand des Hauses.

Gedenkstein anlässlich der Eingemeindung

Im Zuge der Gemeindereform wurde im Jahr 1974 die Ortschaft Schornbach nach Schorndorf eingemeindet. Der Unmut in der Schornbacher Bevölkerung war darüber so groß, dass in der Ortsmitte ein Gedenkstein mit Inschriftentafel errichtet wurde.